Rehab B in Feldbach: Lückenlose Schlaganfall-Versorgung in der Südoststeiermark sichergestellt
Mit der Inbetriebnahme der Rehab B wurde am Standort Feldbach des LKH Oststeiermark der Schlussstein für eine lückenlose Schlaganfall-Versorgung in der Region Südoststeiermark gesetzt. Damit ist ein durchgängiger, moderner Behandlungsbogen gewährleistet – von der Akutversorgung bis hin zur Rehabilitation.
An der Abteilung für Neurologie in Feldbach werden Schlaganfallpatient*innen von der Akutbehandlung bis zur Wiedererlangung der Selbstständigkeit umfassend und nach modernsten medizinischen Standards betreut. Grundlage für dieses durchgängige Behandlungskonzept ist das steirische Modell der integrierten Schlaganfall-Versorgung. Mit der neu geschaffenen Rehabilitationseinheit „Rehab B“ in Feldbach kann dieses nun voll umgesetzt werden, was eine rasche, spezifische Behandlung der Patient*innen ermöglicht. Die vollmonitorisierte Vier-Betten-Überwachungseinheit der Rehab B ist auf die Behandlung von Patient*innen mit schweren neurologischen Erkrankungen ausgerichtet.
Von der Stroke Unit bis zur Rehabilitation: Ein nahtloses Behandlungskonzept
Bei einem Schlaganfall ist der Faktor Zeit von außerordentlicher Wichtigkeit. Gemäß der Erkenntnis „Time is brain“ ist der schnellstmögliche Beginn einer spezifischen Behandlung für einen guten Ausgang ausschlaggebend. Die Erstuntersuchung und moderne, KI-gestützte radiologische Bildgebungsverfahren geben Aufschluss über das einzuleitende Behandlungsverfahren. In Feldbach werden die Patient*innen zunächst auf der spezialisierten Schlaganfalleinheit (Stroke Unit) oder der Intensivstation behandelt. Das Auftreten typischer Komplikationen kann dort reduziert und die vielfältigen Ursachen des Schlaganfalls rasch abgeklärt werden.
Patient*innen mit schweren neurologischen Ausfällen, wie Lähmungen, Bewusstseinsstörungen, Störungen des autonomen Nervensystems, Sprach- und Schluckstörungen, werden anschließend auf der Rehab B von einem multiprofessionellen Team weiter betreut.
Individuelle Therapie, durchdachte Organisation, moderne Gestaltung
Das Team der Rehab B besteht aus Therapeut*innen der Physio- und Ergotherapie, Logopädie, Diätologie sowie aus speziell geschulten Pfegekräften, Neuropsycholog*innen und Fachärzt*innen, die für die Neurorehabilitation zertifiziert sind. Diese breit aufgestellte Fachexpertise ermöglicht eine intensive, individualisierte Therapie, bei der die jeweilige biografische Situation und Symptomatik berücksichtigt sowie Synergieeffekte im Team genutzt werden können. Zum Einsatz kommen evidenzbasierte, innovative Therapiemaßnahmen und Technologien, wie digitale Spiegeltherapie und funktionelle Elektrostimulation.
Die organisatorischen Abläufe auf der Rehab B wurden im Vorfeld sorgfältig geplant und unterliegen einer laufenden Evaluierung, um eine größtmögliche Effektivität und Wirksamkeit zu gewährleisten. Großen Wert legte man bei der Planung auch auf die innenarchitektonische Gestaltung des neuen Funktionsbereichs, die Ästhetik und neueste neurophysiologische Erkenntnisse hinsichtlich der Bedürfnisse der Patient*innen vereint.
Die neue Rehab B in Feldbach ist bereits nach kurzer Zeit fest in der Versorgungsstruktur verankert. Die Behandlungserfolge und das angenehme neue Arbeitsumfeld sorgen für eine hohe Zufriedenheit bei Patient*innen und Mitarbeitenden.
Erfolgreiche Aufbauarbeit hin zur integrierten Versorgungsstruktur
Seit Gründung der Abteilung für Neurologie am Standort Feldbach im Jahr 2010 wurden insgesamt rund 6000 Patient*innen auf der Stroke Unit und rund 22.500 Patient*innen Seite 3 von 4 stationär behandelt. Neben der rund um die Uhr bereitstehenden Akutambulanz und der Schlaganfallambulanz wurden in dieser Zeit die Spezialambulanzen für Multiple Sklerose sowie Parkinson/Bewegungsstörungen geschaffen. Das gesamte Team der Neurologie kann somit zufrieden auf eine sehr erfolgreiche Aufbauarbeit zurückblicken. Abteilungsleiter Prim. Dr. Martin Heine, der diese Aufbauarbeit maßgeblich vorangetrieben hat, bedankt sich bei allen Entscheidungsträger*innen und Kooperationspartnern sowie bei den Rettungsdiensten und den niedergelassenen Kolleg*innen für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit.
Time is brain
Außerordentlich wichtig ist und bleibt das rasche Erkennen der Anzeichen eines Schlaganfalls!
Merkhilfe FAST:
- Gesicht (face): hängt eine Gesichtshälfte oder ist einseitiges Lächeln nicht möglich?
- Arme (arms):können beide Arme gleichmäßig gehoben werden?
- Sprache (speech): Ist die Sprache/ das Sprechen beeinträchtigt?
Zeit (time): wenn eines dieser Anzeichen auftritt, sofort Notruf unter 144 rufen
Nach Verständigung der Rettung koordiniert die Rettungsleitstelle den Transport in die nächstgelegene Stroke Unit. Schwer betroffene Patient*innen, bei denen eine große Schlagader verschlossen ist, werden nach Graz transferiert. Dort wird mittels Katheterintereingriff das Blutgefäß wieder eröffnet. Alternativ oder ergänzend werden häufig rekanalisierende Medikamente („Lysetherapie“) eingesetzt. Anschließend erfolgt die Betreuung auf der Stroke Unit in Feldbach, wo bereits die multiprofessionelle Behandlung beginnt. Diese wird entweder auf der Normalstation oder in intensiverer Form auf der Rehab B fortgeführt.
Rückfragehinweis:
LKH Oststeiermark Information/Kommunikation
kommunikation.ost@kages.at
Mag. Lisa Anna Wetzelberger und Hanna Lang, BA
03152/899-3106 und 03152/899-3105