LKH Oststeiermark erhĂ€lt Zertifikat „Baby-Friendly Hospital“

Pressemitteilung

Die geburtshilfliche Abteilung des LKH Oststeiermark am Standort Feldbach darf sich ab sofort offiziell „Baby-Friendly Hospital“ nennen – als erstes Krankenhaus in der Steiermark und eines von nur zehn in ganz Österreich. Die Auszeichnung von WHO und UNICEF bestĂ€tigt die hohe QualitĂ€t in Betreuung, Stillförderung und Familienorientierung.

„Unser Ziel ist, dass Neugeborene mit ihren Eltern so gut wie möglich ins Leben starten können,“ erklĂ€rt die Leiterin der Abteilung fĂŒr Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Feldbach, Primaria Priv.Doz.in Dr.in Gunda Pristauz-Telsnigg. „Das Zertifikat bestĂ€tigt die hohen qualitativen AnsprĂŒche, die wir tagtĂ€glich fĂŒr unsere Neugeborenen und Eltern zu erfĂŒllen versuchen.“

Ein Zertifikat, das Vertrauen schafft

Das „Baby-Friendly“- Zertifikat wird im Auftrag der WHO und Unicef nach einem strengen PrĂŒfverfahren durch die ONGKG (Österreichisches Netzwerk gesundheitsfördernder KrankenhĂ€user und Gesundheitseinrichtungen) vergeben. Entscheidend fĂŒr die Vergabe ist, wie gut ein Krankenhaus die frĂŒhe Bindung zwischen Eltern und Kind fördert und das Stillen unterstĂŒtzt. „FĂŒr uns steht die Familie im Mittelpunkt – von der ersten Minute an“, betont Daniela Radl, leitende Hebamme am Standort Feldbach. „Die Zertifizierung bestĂ€tigt, dass wir auf hohem fachlichen Niveau arbeiten und gleichzeitig eine warme, zugewandte AtmosphĂ€re schaffen.“ 

Das Angebot im LKH in Feldbach reicht von einer eigenen Stillberatung bereits wĂ€hrend der Schwangerschaft, ĂŒber spezielle Betreuung im Wochenbett bis hin zur zwei-wöchentlichen Terminen in der Stillambulanz auch nach der Entlassung. Dort erhalten MĂŒtter von den speziell geschulten Mitarbeiterinnen individuelle, einfĂŒhlsame und wissenschaftlich fundierte Hilfestellungen fĂŒr Fragen und Probleme rund um das Thema Stillen und ErnĂ€hrung von SĂ€uglingen.

DafĂŒr steht das „Baby-Friendly Hospital“ Feldbach:

  1. Sicherheit und bessere, evidenzbasierte Betreuung
    Werdende Eltern können sicher sein, dass alle Mitarbeitende speziell geschult sind – von Hebammen ĂŒber PflegekrĂ€fte bis zu den Ärztinnen und Ärzten. Eltern erhalten kompetente Stillberatung, umfassende Informationen und eine kontinuierliche Begleitung.

  2. Sanfter Start ins Leben
    Direkt nach der Geburt, egal ob Fenstersectio oder vaginale Geburt, wird dem intensiven Hautkontakt zwischen Eltern und Kind besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Dieses sogenannte Bonding stabilisiert nachweislich Atmung und Herzschlag des Neugeborenen, stÀrkt die emotionale Bindung zwischen Eltern und Kind und erleichtert den Start ins Stillen.

  3. GestÀrkte Bindung durch Rooming-In
    Durch konsequentes Rooming-In verbringen Mutter und Kind die ersten Tage gemeinsam im Zimmer. Das fördert das Vertrauen, reduziert Stress und lĂ€sst Eltern schneller in ihre neue Rolle hineinwachsen. Auch wenn das Kind aus medizinischen GrĂŒnden ĂŒberwacht werden muss, kann dies dank neuer telemedizinischer Überwachung im Zimmer der Mutter erfolgen.

  4. Stillen wird unterstĂŒtzt, aber nicht erzwungen
    Stillen ist die nachhaltigste, gesĂŒndeste und kostengĂŒnstigste ErnĂ€hrungsweise fĂŒr das Kind. MĂŒtter und Familien brauchen manchmal UnterstĂŒtzung, damit das Stillen, aber auch – falls erforderlich - die ErnĂ€hrung mit Muttermilchersatzprodukten gut gelingt. Entbindungsstationen nehmen hier eine SchlĂŒsselrolle ein, denn gelingt das Stillen in den ersten Tagen nach der Geburt, stillt ein sehr hoher Prozentsatz der MĂŒtter auch noch nach mehreren Monaten. Genau da setzt die Initiative „Baby-friendly Hospital“ an. Mithilfe verbesserter und evidenzbasierter Rahmenbedingungen wird das Stillen in babyfreundlichen KrankenhĂ€usern aktiv gefördert, aber nicht erzwungen. Besonders stolz ist man darauf, mit FÄ Dr. Tanja Berenyi und DGKP Petra Malatschnig gleich zwei Mitarbeiterinnen mit der IBCLC-Qualifikation zu haben, dem international geschĂŒtzten Titel fĂŒr ausgebildete Still- und Laktationsberaterinnen.

Daten und Fakten zur Zertifizierung

  • Die Zertifizierung wird im Auftrag von WHO und UNICEF durch die ONGKG vergeben.
  • FĂŒr die Auszeichnung mĂŒssen die „Zehn Schritte zum erfolgreichen Stillen“ und der WHO-Kodex vollstĂ€ndig umgesetzt sein. ZusĂ€tzlich sind laufende Schulungen des Personals und definierte Stillstatistiken erforderlich.
  • Das Zertifikat gilt vier Jahre und kann anschließend erneut geprĂŒft und bestĂ€tigt werden.